Gespräche mit Tomaten

Literaturwettbewerb Literarischer Monat
Lesung im Kaufleuten, Zürich, 2016


Bitteschön, es Tomätli. Sie si gwäsche. Es Tomätli.

Ich stehe da, auf dem Balkon, bei meinen Tomaten. Das sage ich nur zur Veranschaulichung –

Oder, zur Veraschoulichung. Dir chöit nech vorsteue: I wär iz uf em Baukon.
Das da usse wär iz der Innehof vo der Familie-Sidlig.
Oder. Mi cha sech das vorsteue.
Auso.

Ich also hier, ich ein Mann, ein arbeitender Bürger.

Hat frei, freier Familientag, er ist ein Familienmann, hat Mittagspause jetzt. Er steht auf dem Balkon und spricht mit seinen Tomaten,

Sine Tomate

Kein Gedanke ist ein Stück. Alles so –             

Wüsst der, wie ni meine.
Wüsst der, wie ni meine.

Diese Dinger da, Schnüre und Stöcke, wer hat die gespannt, war ich das? Habe ich da Stöcke in die Beete gestellt, war ich das? Und dann Blätter gezupft? Wasser gedingst? Und dann mit Schnüren euch festgebunden?

Han i das schon gseit, Entschuldigung. Hani das schon gseit?

Mit so einem Kopf. Mit so einem Kopf, was tut er. Was ist mit mir. Mein Kopf ist so.

Wüsst der, wie ni meine.


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